Obst- und Gemüseverpackungen

Einen sehr großen Teil des Gemüses und Obstes erhält man in Supermärkten leider nur abgepackt. Dabei ist es gar kein Geheimnis, dass wir zu viel Plastik produzieren, das wiederum Flüsse, Meere und auch das Festland verschmutzt. Acht Millionen Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr ins Meer.

Inzwischen kann man sogar Mikroplastik – das sind Kleinstbestandteile aus Plastik – im Polareis nachweisen. Meerestiere verfangen sich in Plastiktüten oder verschlucken Plastikgegenstände versehentlich, was nicht selten zu einem qualvollen Tod führt. Forscher vermuten die Existenz von mindestens fünf gigantischen Plastikwirbeln im Meer. Warum sind also Obst und Gemüse, oftmals überflüssigerweise, in Plastik verpackt und warum kann man nicht einfach sein Obst in einem Papierbeutel verstauen? Wie ist der ganze Verpackungswahnsinn überhaupt noch zu rechtfertigen?

Der Kampf gegen das Plastik

Viele Handelsketten berufen sich bei der Verwendung von Plastikverpackungen auf die Qualitätssicherung ihrer Produkte. Der Schutz durch die Verpackungen würde Druckstellen und unschönen Verfärbungen vorbeugen. Die meisten Kunden würden viel Wert auf einwandfreie Ware legen, so dass beschädigte Früchte häufig nicht gekauft und letztlich weggeschmissen würden. Bei einer solchen Argumentation ist dann nur fraglich, weshalb dann auch zusätzlich halbe Bananen und Ananas-Scheiben in Plastik geschweißt angeboten werden. Denn genau wie die Verbraucher stehen die Handelsketten in der Verantwortung, möglichst umweltfreundlich zu entscheiden. Momentan ist der entscheidende Faktor, welcher alle anderen aussticht, nur einer: Angeboten wird, was gekauft wird und möglichst viel Profit generiert.

Abgepacktes und vorgeschnittenes Obst ist überteuert und findet unglücklicherweise auch noch Abnehmer. Die Gewinnspanne ist groß. Handelsketten handeln also nicht von sich aus moralisch. In letzter Konsequenz muss deshalb der Gesetzgeber einschreiten und Vorgaben ausarbeiten. Das Problem lässt sich auch subsidiär angehen, nämlich vom Standpunkt des Endverbrauchers aus. Beim Einkauf im Supermarkt sollte man als Kunde möglichst auf abgepacktes Obst und Gemüse verzichten. Gibt es keine Alternativen, sollte man sich nicht scheuen, die Unternehmen zu kontaktieren. Je mehr Menschen sich gegen die Plastikflut auflehnen, desto mehr wird letztendlich bewirkt.